Die Entwicklung der digitalen Transformation
Jedes Jahr im Dezember treffen sich Experten aus HR- und Weiterbildung in Berlin bei Speexx Exchange. In diesem Jahr kamen über 150 Teilnehmer, um Best Practices auszutauschen, Trends und aktuelle Benchmark-Studien zu diskutieren. Vor allem kamen sie aber, um die Herausforderungen für die Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung zu diskutieren und wie man sie hier und jetzt angehen kann.
„Der Wandel vollzieht sich hier und jetzt.“ -Laura Overton, Geschäftsführerin von Towards Maturity, Keynote Speakerin und Moderatorin von Speexx Exchange.
Laura begann den Tag mit der Präsentation aufschlussreicher neuer Daten darüber, wie sich die Weiterbildung im Laufe der Jahre, von 2003 bis heute, entwickelt hat. Weiterbildung in der digitalen Transformation bedeutet die Entwicklung einer leistungsstarken Lernkultur, die flexibel, reaktionsschnell und bereit für Veränderungen ist. „Sind wir bereit dafür?“, fragte sie.
„Obwohl man genau weiss was zu tun ist, damit eine erfolgreiche digitale Transformation Gestalt annehmen kann ist es kein einfacher Weg dorthin zu gelangen“, sagt Laura.
Der jüngste Bericht von Towards Maturity zeigt, dass 65 % der Mitarbeiter aus dem Bereich Weiterbildung nicht über Kenntnisse für den Einsatz von Technologien beim Lernen verfügen und 49 % eine Zurückhaltung der Teilnehmer durch schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, angeben. Sie erklärte, dass die Transformation in der Weiterbildung mit einer Reihe von S-Kurven, der so genannten Transformationskurve, vergleichbar ist. Es ist ebenfalls wichtig, frühere Erfolge, Kontrolle und Verantwortlichkeiten, veraltete Technologien, Silodenken und Angst vor Ablehnung hinter sich zu lassen, um voranzukommen.
Eine Kultur des stetigen Lernens
Die Menge an Daten und Informationen, mit denen Menschen täglich zu tun haben, nimmt zu. Fachleute auf der ganzen Welt spüren den überwältigenden Druck und die ständige Notwendigkeit, neue Fähigkeiten zu entwickeln und in ihrem Arbeitsumfeld agil und flexibel zu sein. Anca Iordache und Brian Murphy von Citi erzählten ihre Geschichte von der Transformation des Lernens und wie sie eine Kultur des stetigen Lernens bei Citi pflegen. Ihr Erfolgsrezept beginnt mit einem praktischen Weg, um mehr Leistung zu erzielen, auch bekannt als die 3 E’s: Experience, Exposure, and Education.
Brian behauptet, dass Übung und Reflexion der Schlüssel sind, und dass Citi seine Mitarbeiter ermutigt, sich anzugewöhnen, sich ein paar Minuten an jedem Tag zum Reflektieren zu nehmen. „Wir stellen uns drei Fragen: Was ist am Vortag passiert, was haben Sie daraus gelernt und was können Sie heute tun, um sich selbst zu verbessern? Diese einfache Reflexion hilft Ihnen, Ihre Fähigkeit aufzubauen, Ihre Arbeit besser zu erledigen und mehr zu leisten“, sagte er.
„Wenn Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern sprechen ist es ebenfalls wichtig, persönliche Gespräche zu führen, auch wenn es bedeutet, sich einmal nicht mit der Arbeit zu befassen. Manchmal bitten wir die Leute uns von einer Zeit zu erzählen, in der sie am glücklichsten waren – es kann über Skifahren sein oder als sie Zeit mit ihren Kindern verbracht haben. Wir wollen die Menschen ermutigen, dass sie als sie selbst und motiviert bei der Arbeit aufzutauchen“, erklärte Anca.
Relevanz durch Zuhören
Neben Live-Umfragen, interaktiven Sitzungen und Reality-Checks sorgte eine lebhafte Podiumsdiskussion dafür, dass das Gespräch tiefer auf die Möglichkeiten für die Personalentwicklung in der digitalen Transformation einging. Mit einer umfangreichen und vielfältigen Diskussionsrunde, bestehend aus HR- und Weiterbildungsexperten aus verschiedenen Nationen und Organisationen rund um den Globus, hörten wir von Rowan Johnson von der Humanitarian Leadership Academy, Daniel Redondo von der UN Migration, Abel Henry von UNICEF und Prof. Dr. Bernd Rüschoff von der Universität Duisberg-Essen.
„Viele Weiterbildungsprofis haben Schwierigkeiten damit, sich mit ihren Trainingsmaßnahmen und den potentiellen Störfaktoren auseinanderzusetzen“, sagte Laura, als sie die Podiumsteilnehmer fragte, ob sie irgendwelche Tipps oder Tricks hätten, wie man Fehler in der Trainingsplanung vermeiden kann.
„Die drei E’s, die Citi heute Morgen erwähnt hat, sind wichtig“, sagte Prof. Dr. Bernd Rüschoff. Er erklärte, dass sie durch die Ergebnisse einer kürzlich von seinem Team durchgeführten Umfrage festgestellt hätten, dass diverse Aktivitäten wie Networking, Kooperationen und Tasks eine erfolgreiche und flexible Lernumgebung schaffen. Lerner ziehen es vor, durch ihre persönlichen Erfahrungen zu lernen, anstatt in einem traditionellen Computerlabor gefangen zu sein. Diese Informationen die Schulen in Deutschland zwingen, traditionelle Lernumgebungen zu überdenken und die Entwicklung von Blended Learning und E-Learning zu unterstützen.
In einigen Fällen haben wir gelernt, dass die Notwendigkeit von Trainingsmaßnahmen mehr ist, als eine Frage des ROI. Es kann eine Frage von Leben und Tod sein. Dies gilt für Rowan Johnson, Daniel Redondo und Abel Henry, die aus Organisationen kommen (Humanitarian Leadership Academy, UN Migration und UNICEF), deren Trainings rund um die Uhr dazu beitragen, Leben zu retten. Sie teilten die Bedeutung ihrer Weiterbildungsmaßnahmen, bei denen es nicht nur darum geht, ihren Mitarbeitern die richtigen Inhalte zur richtigen Zeit, sondern auch anderweitige Problemlösungen zu bieten. Wie zum Beispiel bei Bandbreitenbeschränkungen, zeitliche Einschränkungen und Diskrepanzen in der interkulturellen Kommunikation.
Riskieren Sie etwas
„Ich denke, man sollte seinen eigenen Wert nie unterschätzen. Wenn man da rausgeht, neue Dinge testet, lernt, ausprobiert und so viele Menschen wie möglich einbezieht, ist es einfach erstaunlich, was wir erreichen können.“ -Charlene Berneau, Corporate Digital Learning Manager bei Saint Gobain.
Tatsächlich sind die führenden Unternehmen in Bezug auf die digitale Transformation diejenigen, die keine Angst davor haben, Risiken einzugehen. Durchgehend sprachen unsere Speaker darüber, wie das Loslassen von früheren Erfolgen, von Kontrolle, veralteten Technologien und Angst vor Ablehnung ihnen half, dorthin zu gelangen, wo sie heute sind.
Britta Schottel von Vistaprint verriet die wichtigsten Erkenntnisse ihres Teams bei der Einführung eines neuen Projekts und wie man aus einigen Misserfolgen lernen musste, um am Ende erfolgreich zu sein. Für ihr Team bedeutete die Arbeit in einem sich schnell verändernden Umfeld, dass das Konzept, sobald sie bereit waren, ein neues System einzuführen, bereits veraltet war. „Wir haben gelernt, dass Standardlösungen nicht den internationalen Anforderungen entsprechen“, sagte sie.
Geoffroy de Lestrange von Cornerstone OnDemand zeigte ebenfalls Daten aus einer aktuellen Umfrage und enthüllte mehr über die Four Innovator Archetypes. Er argumentierte, dass der Einsatz von Technologie traditionelle Unternehmen zerstört, die sich im Zeitalter der digitalen Transformation nicht anpassen wollen. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Unternehmens liegt heute bei etwa zwanzig Jahren – vorher lag der Durchschnitt bei sechsundsechzig Jahren.
Weiterbildung in Zeiten der Digitalisierung
„Eine interessante Herausforderung besteht darin, mehr über die Nutzer zu lernen, wie man sie besser erreicht und wie man einzelne Erfolge misst. Ich habe gelernt, wie andere Unternehmen mit den unterschiedlichsten Problemen umgehen und welche Strategien sie anwenden. Am Ende denke ich ist das Wichtigste, dass es hier ein facettenreiches Publikum gibt. Es ist diese Community die wir nutzen können um Gespräche zu führen, die wirklich interessante Punkte und Lösungen zu Themen liefern, die für uns alle wichtig sind“, sagte Rowan Johnson, Private Sector Adviser der Humanitarian Leadership Academy.
Bei Speexx Exchange geht es um Gemeinschaft und Zusammenarbeit. Die gemeinsame Suche nach Lösungen für Probleme, mit denen jeder im Bereich HR und Weiterbildung konfrontiert ist kann dazu beitragen, die KollegInnen zu unterstützen, die sich nicht bereit fühlen, sich der digitalen Transformation zu stellen oder den 49 % zu helfen, die von schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit negativ beeinflusst wurden.
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