Die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz ist nach wie vor eine Herausforderung – obwohl in den letzten Jahren Fortschritte erzielt wurden, bestehen in vielen Bereichen weiterhin erhebliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Die Unterrepräsentation von Frauen in Führungspositionen ist ein anhaltendes Problem in der heutigen Arbeitswelt. Doch warum sind Frauen unterrepräsentiert? Sie sehen sich nach wie vor mit spezifischen Herausforderungen und Hindernissen konfrontiert, die ihren beruflichen Aufstieg, insbesondere in Führungspositionen, bremsen.

Erfolg durch Mentoring für weibliche Führungskräfte

In diesem Artikel wird die Bedeutung von Mentoring für weibliche Führungskräfte und deren Förderung sowie die Überwindung von Hindernissen für die Karriereentwicklung von Frauen erläutert. Der Artikel unterstreicht die wichtige Rolle, die Mentoring bei der Verbesserung der Karrierechancen von Frauen spielt, skizziert die Vorteile von Mentoring und stellt wirksame Strategien für die Umsetzung am Arbeitsplatz vor.

Inhalt

Herausforderungen für Frauen in Führungspositionen

Trotz der Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter sehen sich Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung nach wie vor mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert, die ihr berufliches Wachstum im Hinblick auf Führungspositionen in der Arbeitswelt behindern.

Einige davon sind:

  • Hohe Erwartungen: An Frauen in Führungspositionen werden oft höhere Anforderungen gestellt als an ihre männlichen Kollegen, zudem werden sie bei Fehlern oder vermeintlichen Schwächen oft härter beurteilt. Dies kann zum Impostor-Syndrom, auch Hochstapler-Syndrom genannt, führen, das Selbstvertrauen untergraben und den beruflichen Aufstieg behindern.
  • Diskriminierung und Bias: Frauen sind am Arbeitsplatz häufiger mit Diskriminierung und Bias konfrontiert: Sie erhalten seltener Beförderungen, Gehaltserhöhungen und herausfordernde Aufgaben als Männer und sind häufig Stereotypen und Vorurteilen ausgesetzt, die ihre Möglichkeiten einschränken. Dies erschwert es Frauen, in ihrem Beruf an die Spitze zu gelangen.
  • Mangel an Unterstützung und Mentoring: Viele Frauen in Führungspositionen berichten, dass sie sich isoliert und nicht unterstützt fühlen, weil sie weniger Zugang zu Mentor:innen haben als ihre männlichen Kollegen. Dies kann zu Burnout und Unzufriedenheit am Arbeitsplatz führen.
  • Work-Life-Balance: Frauen stehen häufig vor besonderen Herausforderungen, wenn es darum geht, Berufs- und Privatleben miteinander in Einklang zu bringen, da von ihnen erwartet wird, dass sie zu Hause die traditionellen Geschlechterrollen erfüllen und gleichzeitig im Beruf erfolgreich sind. Dies kann zu erhöhtem Stress und mangelnder Work-Life-Balance führen, was es für Frauen noch schwieriger macht, in Führungspositionen erfolgreich zu sein.

Mentoring für weibliche Führungskräfte kann diesen Herausforderungen begegnen, indem es Frauen die Unterstützung und Anleitung bietet, die sie für ihren beruflichen Erfolg benötigen. Ember Conley, CEO des Weber School District, beschreibt Mentoring als „das Lebenselixier für Erfolg. So wie Kinder Vorbilder brauchen, um zu gedeihen, stärkt Mentoring das Selbstvertrauen von Frauen in einer Welt, in der der Wettbewerb hart ist.“

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Die Vorteile von Mentoring für weibliche Führungskräfte

Ein Mentee ist eine Person, die von einem Mentor beraten, begleitet oder betreut wird. Carol Larson, pensionierte Wirtschaftsprüfungspartnerin bei Deloitte & Touche LLP, beschreibt Mentor:innen als „Personen, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen und die entscheidenden Fragen stellen, die einem helfen, den eigenen Weg zum Erfolg zu finden“.

Mentoring bietet sowohl den Mentor:innen und Mentees als auch den Unternehmen eine ganze Reihe von Vorteilen:

  1. Beruflicher Aufstieg: Mentoring unterstützt Frauen bei der Entwicklung von Fähigkeiten und Kenntnissen, die sie für ihre berufliche Entwicklung und die Bewältigung von Herausforderungen am Arbeitsplatz benötigen. Die Mentees werden dabei unterstützt, sich am Arbeitsplatz zu orientieren, ein berufliches Netzwerk aufzubauen und die für Führungsaufgaben erforderlichen Kompetenzen zu entwickeln. Dies kann zu mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz, mehr Selbstvertrauen und letztlich zu mehr Erfolg führen.
  2. Wissenstransfer: Die Mentorinnen und Mentoren können ihr Wissen und ihre Erfahrung mit den Mentees teilen und ihnen helfen, neue Fähigkeiten und Kenntnisse zu entwickeln. Die Mentees können den Mentor:innen auch neue Perspektiven und Einsichten vermitteln, so dass diese auf dem Laufenden bleiben und sich an die neuesten Trends und Technologien anpassen können. Dies trägt zu einer deutlichen Verbesserung der Arbeitsleistung bei, steigert die Produktivität und stärkt das Selbstvertrauen.
  3. Förderung von Führungsqualitäten: Durch die Zusammenführung von angehenden weiblichen Führungskräften mit Mentor:innen, die bereits erfolgreiche Führungskräfte sind, können die Mentees wertvolle Führungsqualitäten erlernen und ihren eigenen Führungsstil entwickeln. Die Mentor:innen können bei der Entscheidungsfindung, Kommunikation und Teamführung helfen. Auf diese Weise kann eine neue Generation weiblicher Führungskräfte heranwachsen, die in der Lage sind, Innovation und Wachstum in ihren Unternehmen voranzutreiben.
  4. Mehr Vielfalt und Inklusion: Indem Frauen mit Mentor:innen zusammengebracht werden, die sich in Bezug auf Alter, Geschlecht oder ethnische Herkunft von ihnen unterscheiden, können die Mentees neue Perspektiven und Einsichten gewinnen. Die Mentor:innen wiederum können von ihren Mentees lernen und die Herausforderungen, mit denen Frauen am Arbeitsplatz konfrontiert sind, besser verstehen. Dies kann zu einer inklusiveren Unternehmenskultur führen, in der sich alle Mitarbeiter:innen wertgeschätzt und unterstützt fühlen.
  5. Verbesserte Mitarbeiterbindung: Frauen, die an Mentoring teilnehmen, bleiben eher bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber als Frauen, die nicht teilnehmen, da Mentoring die Unterstützung und Begleitung bietet, die Frauen benötigen, um die Herausforderungen am Arbeitsplatz zu meistern. Die Mentees erhalten Feedback zu ihren Leistungen, Ratschläge zur beruflichen Entwicklung und zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Dies fördert eine höhere Arbeitszufriedenheit und eine stärkere Bindung an den Arbeitgeber.

Mentoring für weibliche Führungskräfte

Formen des Mentoring für weibliche Führungskräfte

Es gibt verschiedene Formen von Mentoring, die Organisationen einführen können, um das Wachstum und die Entwicklung weiblicher Führungskräfte zu unterstützen. Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn sowohl Mentee als auch Mentor weiblich sind.

Im Folgenden finden Sie die fünf gängigsten Formen von Mentoring:

1. Beim traditionellen Mentoring wird eine weibliche Nachwuchskraft mit einer älteren (weiblichen) Führungskraft zusammengebracht. Die Mentor::innen beraten und unterstützen ihre Mentees, indem sie ihre Kompetenzen und ihr langjähriges Erfahrungswissen zur Verfügung stellen. Diese Form des Mentoring ist wertvoll für Frauen, die sich auf ihrem Karriereweg orientieren, sich im Büroalltag zurechtfinden und Führungsqualitäten entwickeln wollen.

2. Reverse-Mentoring bringt eine weibliche Führungskraft mit einer jüngeren (weiblichen) Mitarbeiterin zusammen. Die Mentee gibt Einblicke in neue Trends und Technologien, die Mentorin vermittelt Führungs- und Managementfähigkeiten. Diese Form von Mentoring ist wertvoll für Frauen in Führungspositionen, die von der jüngeren Generation lernen und über die neuesten Technologien und Trends auf dem Laufenden bleiben wollen.

3. Peer-Mentoring bringt Frauen in gleichen oder ähnlichen Funktionen oder Abteilungen innerhalb eines Unternehmens zusammen. Diese Art des Mentoring ist für Frauen wertvoll, die Unterstützung und Rat von Gleichgesinnten suchen, die mit ähnlichen Herausforderungen und Entwicklungsmöglichkeiten konfrontiert sind.

4. Digitales Mentoring nutzt die Technologie, um weibliche Angestellte mit (weiblichen) Mentoren an verschiedenen Standorten zusammenzubringen. Dieses Mentoring ist für Frauen, die viel unterwegs sind oder in verschiedenen Büros arbeiten, sehr wertvoll, da es ihnen Zugang zu Mentoring-Möglichkeiten bietet, die sie sonst nicht hätten.

5. Gruppen-Mentoring umfasst mehrere Mentor:innen und Mentees, wodurch eine Unterstützungs- und Lerngemeinschaft entsteht. Diese Form des Mentoring ist wertvoll für Frauen, die unterschiedliche Perspektiven und Kontakte zu einem großen Netzwerk weiblicher Führungskräfte suchen.

Sowohl Mentoring als auch Coaching können Frauen auf ihrem Karriereweg unterstützen.
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Tipps für effektives Mentoring für weibliche Führungskräfte

Mentoring ist für weibliche Führungskräfte sehr wertvoll, aber für den Erfolg solcher Programme ist es wichtig, dass sie gut konzipiert und richtig umgesetzt werden.

Im Folgenden finden Sie einige Tipps für ein effektives Mentoring für weibliche Führungskräfte:

  • Entwickeln Sie einen klaren Zweck und klare Ziele: Bevor Sie mit dem Mentoring beginnen, sollten Sie den Zweck und die Ziele definieren. Auf diese Weise können Sie klare Erwartungen formulieren und sicherstellen, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen.
  • Konzentrieren Sie sich auf den Aufbau von Beziehungen: Mentoring sollte sich auf den Aufbau von Beziehungen zwischen Mentor:innen und Mentees konzentrieren. Fördern Sie eine offene Kommunikation und den Aufbau von Vertrauen zwischen Mentor:in und Mentee. Dazu gehört auch die Auswahl qualifizierter Mentor:innen.
  • Bieten Sie Möglichkeiten zur Vernetzung: Bieten Sie den Mentees die Möglichkeit, sich mit anderen weiblichen Führungskräften in der Organisation zu vernetzen. So lernen sie unterschiedliche Perspektiven kennen und können ihr berufliches Netzwerk erweitern.
  • Bieten Sie Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten an: Bieten Sie sowohl Mentorinnen und Mentoren als auch Mentees Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten an. Dadurch wird sichergestellt, dass beide Parteien über die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse verfügen, um den größtmöglichen Nutzen aus dem Mentoring zu ziehen.
  • Vielfalt und Inklusion: Stellen Sie sicher, dass das Mentoring inklusiv und vielfältig ist. Dies bedeutet, dass bei der bunten Auswahl von Mentor:innen und Mentees Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität berücksichtigt werden. Thematisieren Sie mögliche Vorurteile oder Barrieren innerhalb der Organisation, wie z.B. Geschlechterstereotype oder mangelnde Vielfalt in Führungspositionen.
  • Evaluieren Sie das Programm: Evaluieren Sie das Mentoring regelmäßig, um seine Wirksamkeit zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. So wird sichergestellt, dass das Programm seine Ziele erreicht und einen Mehrwert für Mentees und Mentor:innen bietet.

Zukunftsaussichten

Obwohl Mentoring für Frauen in Führungspositionen sowohl für die Mentees als auch für die Mentor:innen von großem Nutzen sein kann, ergab eine Studie von Forbes 2019, dass 63 % der Frauen noch nie von einem Mentor betreut wurden. Es ist daher höchste Zeit, Ihren Mitarbeiterinnen die Möglichkeit zu geben, wertvolle Ratschläge, Unterstützung und Feedback zu erhalten, die ihnen helfen, ihre Karriere voranzutreiben, Hindernisse in männerdominierten Branchen zu überwinden, sich weiterzuentwickeln und ihr volles Potenzial auszuschöpfen.

Durch Investitionen in Mentoring und die Schaffung einer unterstützenden und integrativen Arbeitsplatzkultur können Unternehmen das Wachstum und den Erfolg ihrer Mitarbeiterinnen fördern – und damit letztlich auch das Gesamtergebnis des Unternehmens.