Führung wird oft mit Macht, Verantwortung und Autorität in Verbindung gebracht. Von einer Führungskraft wird erwartet, dass sie mit allem, was auf sie zukommt, umgehen kann und ihrem Team auch in unsicheren Zeiten den Rücken stärkt. Der Druck, die Isolation und die Belastung, die mit einer Führungsposition einhergehen, können jedoch überwältigend sein. Sie können dazu führen, dass die Dinge hoffnungslos erscheinen und schwer zu bewältigen sind. Man spricht dann von Leadership Burnout, also dem Burnout bei Führungspersonen. Burnout ist ein wachsendes Problem an vielen Arbeitsplätzen und kann Einzelpersonen, Teams und ganzen Unternehmen schaden.
Die gute Nachricht ist, dass es Strategien gibt, um Burnouts vorzubeugen und eine gesunde und produktive Arbeitsplatzkultur zu fördern. In diesem Blogbeitrag untersuchen wir den Zusammenhang zwischen Führungspositionen und Burnouts, die Ursachen eines Burnouts und Strategien zur Prävention.
Definition eines Burnouts bei Führungskräften
Burnout bei Führungskräften kann als das Gefühl körperlicher und emotionaler Erschöpfung definiert werden, das Führungskräfte und leitende Angestellte empfinden, wenn sie überlastet sind oder ihr Wohlbefinden vernachlässigen. Es handelt sich um einen psychologischen Zustand, der durch chronischen Stress verursacht wird, der auf langfristige arbeitsbedingte Stressfaktoren zurückzuführen ist.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist ein Burnout durch drei Dimensionen gekennzeichnet: geringe Energie oder Erschöpfung, zunehmend negative Gefühle gegenüber der Arbeit und verminderte berufliche Leistungsfähigkeit.
Man kann also sagen, dass ein Burnout mit körperlicher, emotionaler und/oder geistiger Erschöpfung verbunden ist. Interessanterweise ist das Phänomen bei weiblichen Führungskräften besonders verbreitet: Eine Studie von McKinsey zeigt, dass sich mehr als die Hälfte der Frauen in Führungspositionen ständig ausgebrannt fühlen und Frauen häufiger an einem Burnout leiden als Männer (32% zu 28%).
Die Symptome eines Burnouts können jedoch von Person zu Person unterschiedlich sein. Typische Anzeichen sind:
- Schlaflosigkeit (Insomnie)
- Gefühl der emotionalen Erschöpfung oder des „Ausgebranntseins“
- Körperliche Symptome, wie Kopf- oder Magenschmerzen
- Niedriges Energieniveau
- Erhöhte Negativität oder Reizbarkeit gegenüber Kolleg:innen und Kund:innen; Unfähigkeit, die eigene Stimmung zu kontrollieren
- Geringe Begeisterung und Motivation, verminderte Leistungsfähigkeit
- Perspektivverlust und Gehirnnebel
- Gefühle von Hoffnungslosigkeit oder Zynismus in Bezug auf die Arbeit
Es ist wichtig zu verstehen, dass ein Burnout keine persönliche Schwäche oder mangelnde Belastbarkeit ist, sondern das Ergebnis von chronischem Stress am Arbeitsplatz. Manager:innen müssen die Existenz dieses Phänomens anerkennen und Maßnahmen dagegen ergreifen.
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Ursachen für Burnouts bei Führungskräften
Das Erkennen der Symptome, aber auch der Ursachen eines Burnouts ist wichtig, um zu verhindern, dass es zu einem langfristigen Problem wird. Doch welche Faktoren führen zu einem Burnout bei Führungskräften?
Führungsaufgaben bringen verschiedene Herausforderungen mit sich, die zur Entwicklung eines Burnouts beitragen können.
Einige davon sind:
- Isolation, ein weit verbreitetes Gefühl unter Führungskräften: Der Vorstandsvorsitzende von Apple, Tim Cooks, sagte einmal: „Es ist eine Art einsamer Job“. Dabei geht es nicht um die Anzahl oder Häufigkeit der Kontakte, sondern um den Mangel an bedeutungsvollen Beziehungen zu anderen Menschen.
- Fehlende Unterstützung: Eine Folge der Isolation ist, dass sich Führungskräfte in ihrer Rolle oft nicht unterstützt fühlen. Sie haben möglicherweise keinen Zugang zu Coaches oder anderen Unterstützungsquellen, die ihnen bei der Bewältigung der täglichen Herausforderungen helfen.
- Hohe Arbeitsbelastung: Es ist offensichtlich, aber dennoch erwähnenswert – Führungskräfte sind oft extrem überlastet.
- Multitasking und ständige Teilaufmerksamkeit: Forschungen der Stanford University haben ergeben, dass unsere geistige Leistungsfähigkeit abnimmt, wenn wir versuchen, zwei Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Wenn Manager:innen sich aufgrund von Ablenkungen wie irrelevanten E-Mails, Telefonanrufen oder dringenden Fragen von Mitarbeitenden nicht auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können, können diese ständigen Unterbrechungen die kognitiven Fähigkeiten verringern und Stress und Angst auslösen.
- Work-Life-Balance: Von Manager:innen wird erwartet, dass sie länger arbeiten als ihre Mitarbeitenden. Darüber hinaus haben Untersuchungen ergeben, dass 55 % der Amerikaner:innen ihren Urlaub nicht vollständig nutzen, was Forbes dazu veranlasste, die USA zur „No Vacation Nation“ zu erklären.
- Unrealistische Erwartungen und Power Stress: Führungskräfte können mit unrealistischen Erwartungen von Vorgesetzten, Mitarbeitenden oder Stakeholdern konfrontiert werden. Diese Erwartungen können Druck und Stress erzeugen. Power Stress ist das Gefühl von Stress, das entsteht, wenn man in einer Machtposition ist und schwierige Entscheidungen treffen muss, die auch das Leben anderer beeinflussen.
10 Strategien zur Prävention von Burnout bei Führungskräften
Es reicht nicht nur aus, die Ursachen eines Burnouts zu identifizieren: Die Herausforderung besteht darin, ein Burnout proaktiv zu verhindern.
Hier sind einige Tipps zur Erhaltung der psychischen Gesundheit und Strategien für Führungskräfte, um einem Burnout (bei sich und den Mitarbeitenden) vorzubeugen.
- Schaffen Sie eine Routine: Eine tägliche Routine kann helfen, Entscheidungsstress zu reduzieren und den Tag zu strukturieren. Der Tagesplan sollte Zeit für Arbeit, Ruhe, Bewegung und andere Aktivitäten enthalten, die Ihnen wichtig sind. Dies kann Ihnen helfen, den ganzen Tag über konzentriert und motiviert zu bleiben und Stress abzubauen.
- Setzen Sie Prioritäten bei Ihren Aufgaben: Wenn Sie die wichtigsten Aufgaben identifizieren und sich darauf konzentrieren, diese zuerst zu erledigen, können Sie Stress abbauen und Ihre Produktivität steigern. Es ist sinnvoll, große Aufgaben in kleinere, leichter zu bewältigende Aufgabenblöcke aufzuteilen. Sie werden sich erfolgreicher und motivierter fühlen, wenn Sie jede Aufgabe einzeln von Ihrer Liste streichen können.
- Priorisieren Sie die Selbstfürsorge: Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden, indem Sie Pausen einlegen, ausreichend schlafen und Aktivitäten nachgehen, die Ihnen Spaß machen. Es ist wichtig, gesunde Arbeitsgewohnheiten vorzuleben und ein Vorbild für Ihre Kolleginnen und Kollegen zu sein.
- Üben Sie Achtsamkeit: Wenn Sie sich einige Augenblicke Zeit nehmen, um präsent zu sein und sich auf Ihre Atmung zu konzentrieren, kann das helfen, Stress abzubauen und Ihre geistige Klarheit zu verbessern. Achtsamkeit zu üben kann Ihnen helfen, geerdet und zentriert zu bleiben, selbst wenn sich die Dinge überwältigend anfühlen.
- Pausen machen: Regelmäßige Pausen während des Tages können helfen, Müdigkeit zu reduzieren und die Produktivität zu steigern. Es ist wichtig, sich von der Arbeit zu entfernen, die Beine zu vertreten und die Batterien wieder aufzuladen.
- Grenzen setzen: Es ist wichtig, Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben zu ziehen. Legen Sie beispielsweise bestimmte Arbeitszeiten fest, schalten Sie Benachrichtigungen außerhalb dieser Zeiten aus und nehmen Sie sich Zeit, um abzuschalten und neue Energie zu tanken. Achten Sie auf eine gesunde Work-Life-Balance!
- Schlafen Sie ausreichend: Schlaf ist wichtig für eine gute psychische und physische Gesundheit. Es ist wichtig, eine regelmäßige Schlafroutine von mindestens 7-8 Stunden pro Nacht zu etablieren und dem Schlaf Priorität einzuräumen.
- Unterstützung suchen: Scheuen Sie sich nicht, Kollegen und Kolleginnen, Freunde, Familie oder Coaches um Unterstützung zu bitten. Das kann helfen, Stress und das Gefühl der Isolation zu reduzieren und die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Gerade in schwierigen Zeiten ist es wichtig, sich mit anderen auszutauschen – deshalb sollten Führungskräfte Business Coaching in Anspruch nehmen!
- Setzen Sie realistische Ziele: Setzen Sie realistische Ziele für sich und Ihr Team. Erreichbare Ziele können Erfolgserlebnisse und Motivation fördern.
- Reflektion: Rufen Sie sich Ihre Ziele und Träume ins Gedächtnis, erstellen Sie Vision Boards, schließen Sie sich mit hoch motivierten Menschen zusammen und nehmen Sie sich Zeit, um sich für Ihre Leistungen zu belohnen.
Sie schaffen das!
In der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt ist ein Burnout bei Führungskräften in allen Branchen und Organisationen zu einem häufigen und ernsthaften Problem geworden: Es kann zu geringerer Produktivität, schlechterer Leistung und erhöhter Fluktuation führen. Es kann auch die psychische und physische Gesundheit des Einzelnen beeinträchtigen und zu schlechter Entscheidungsfindung, verpassten Gelegenheiten, geringerem Engagement der Mitarbeitenden und negativen Auswirkungen auf die gesamte Arbeitsplatzkultur führen.
Das Erkennen von Anzeichen eines Burnouts bei Führungskräften und das Ergreifen von Präventivmaßnahmen sind daher von entscheidender Bedeutung, wenn es den allgemeinen Erfolg von Führungskräften förder sollte. Durch die Umsetzung dieser Schritte können Sie nicht nur das Burnout verhindern, sondern auch Innovationen und Erfolge in Ihrem Unternehmen fördern und eine gesündere und nachhaltigere Arbeitsplatzkultur schaffen, von der alle im Unternehmen profitieren.