In der schnelllebigen Welt von heute streben Unternehmen nach Innovation, Wachstum und Rentabilität. Bei der Verfolgung dieser Ziele neigen viele Führungskräfte jedoch dazu, einen entscheidenden Faktor zu vernachlässigen, der sich erheblich auf den Geschäftserfolg auswirkt: Vielfalt und Integration.

Voreingenommenheit kann das Wachstum und die Produktivität eines Unternehmens behindern, die Bindung von Talenten einschränken und die Arbeitsmoral beeinträchtigen. Führungskräfte müssen daher einen unvoreingenommenen Ansatz verfolgen und ein integratives Arbeitsumfeld schaffen.

Aber gibt es unvoreingenommene Führungskräfte überhaupt? Sehen wir es uns in diesem Blogbeitrag gemeinsam an.

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Inhalt

Definition von Voreingenommenheit

Bevor wir uns mit Voreingenommenheit am Arbeitsplatz beschäftigen, müssen wir diesen Begriff zuerst definieren: Voreingenommenheit ist eine automatische, unwillkürliche Assoziation, die Menschen zwischen Gruppen von Menschen und deren Stereotypen herstellen, das heißt vorgefasste Meinungen, die Einzelpersonen über Personen, Ereignisse oder Dinge haben. Voreingenommenheit ist Teil der menschlichen Natur und kann die Entscheidungsfindung und die Art und Weise, wie Menschen denken und handeln, beeinflussen – auch wenn wir uns dessen nicht immer bewusst sind.

Denn Voreingenommenheit kann bewusst oder unbewusst sein und diverse Formen annehmen, einschließlich Geschlecht, Rasse, Alter, Religion und Kultur. Unbewusste Voreingenommenheit kann sich in vielerlei Hinsicht manifestieren, beispielsweise bei Einstellungs- und Beförderungsentscheidungen, in der Arbeitsplatzkultur oder im täglichen Umgang miteinander. Am Arbeitsplatz kann Voreingenommenheit zu Diskriminierung und Ungleichbehandlung führen und damit ein Umfeld schaffen, in dem sich Menschen ausgeschlossen fühlen und sich nicht engagieren.

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Warum ist unvoreingenommene Führung am Arbeitsplatz so wichtig?

Unvoreingenommene Führung ist am Arbeitsplatz von entscheidender Bedeutung, da sie dazu beiträgt, eine Unternehmenskultur der Inklusion und Gleichberechtigung zu schaffen. Unvoreingenommene Führungskräfte sind empathisch und zugänglich, sie fördern unterschiedliche Sichtweisen und damit Innovation und Kreativität, indem sie ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Äußerung ihrer eigenen Meinung motivieren – auch wenn diese Meinung anders oder unkonventionell ist. Ihre Offenheit trägt dazu bei, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jeder respektiert, gehört und wertgeschätzt fühlt.

Eine unvoreingenommene Führungskraft erkennt und akzeptiert ihre Voreingenommenheit und arbeitet aktiv daran, sie zu überwinden, indem sie fundierte und faire Entscheidungen trifft, die nicht von persönlichen Vorurteilen beeinflusst sind. Im Gegensatz dazu neigen voreingenommene Führungskräfte dazu, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das bestimmte Gruppen ausschließt, was zu geringerem Engagement und geringerer Arbeitszufriedenheit bei den Mitarbeitenden führt.

Voreingenommenheit ist also ein allgegenwärtiges Problem, das die Entscheidungsfindung in allen Lebensbereichen beeinflusst. Die Auseinandersetzung mit Voreingenommenheit am Arbeitsplatz ist wichtig, da diese eine Unternehmenskultur der Vielfalt, Inklusion und Wertschätzung schafft und eine offenen Kommunikation fördert.

 

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Herausforderungen auf dem Weg zu unvoreingenommener Führung

Unvoreingenommene Führung am Arbeitsplatz ist wichtig, aber nicht immer einfach. Die drei größten Herausforderungen sind:

  • Unbewusste Voreingenommenheit ist eine Voreingenommenheit, derer sich die Menschen nicht bewusst sind; sie manifestiert sich im Unterbewusstsein des Einzelnen und ist daher schwer zu erkennen und zu beseitigen. Wie “UNBIAS: Addressing Unconscious Bias at Work” von Stacey A. Gordon zeigt, sind unbewusste Vorurteile allgegenwärtig, heimtückisch und schwer zu bekämpfen. Führungskräfte müssen daher möglicherweise geschult werden, um ihre eigene unbewusste Voreingenommenheit zu erkennen.
  • Widerstand gegen Veränderungen. Menschen mögen Veränderungen nicht. Führungskräfte und andere Mitarbeitende könnten sich gegen Veränderungen und Maßnahmen am Arbeitsplatz, die Vielfalt und Integration fördern, wehren. Führungskräfte müssen an der Schaffung einer Kultur arbeiten, die diese Praktiken wertschätzt und die Vorteile von Vielfalt und Integration (einschließlich für sich selber!) kommuniziert.
  • Ein Mangel an Vielfalt am Arbeitsplatz erschwert es Führungskräften, sich in die Erfahrungen von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Hintergründen hineinzuversetzen oder diese zu verstehen.

Zu erkennen, dass man voreingenommen ist und blinde Flecken hat, ist eine wesentliche Voraussetzung für persönliches Wachstum. Es ist längst überfällig, dass wir dieses Verhalten offenlegen und ein Umfeld schaffen, in dem sich jeder sicher fühlt und bei der Arbeit produktiv sein kann. Denken Sie daran: Es erfordert Mut, Verletzlichkeit und Demut, zuzugeben, dass man etwas nicht weiß und mit neuen Verhaltensweisen experimentiert.

Mikaela Kiner, Gründern & CEO Reverb

Wie man unvoreingenommene Führung erreicht

Um ein integratives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich jeder wertgeschätzt und verstanden fühlt, ist unvoreingenommene Führung unerlässlich. Auch wenn es schwierig erscheint, gibt es eine Reihe von Strategien, die Führungskräfte anwenden können, um diesen Führungsstil zu erreichen.

Das Erlernen dieser 7 Schlüsselstrategien kann Führungskräften dabei helfen, Entscheidungen zu treffen und Führungsaufgaben unvoreingenommen wahrzunehmen:

  1. Selbstreflektion: Führungskräfte müssen sich ihrer Voreingenommenheit bewusstwerden und daran arbeiten, sie zu überwinden. Selbsterkenntnis ist wichtig, damit Führungskräfte verstehen, wie Voreingenommenheit ihre Entscheidungen und ihr Verhalten beeinflusst. Und, wenn sie ihre Voreingenommenheit erstmal erkannt haben, können sie proaktive Schritte unternehmen, um sie endgültig zu beseitigen.
  2. Vielfalt fördern: Führungskräfte müssen eine Kultur schaffen, die Vielfalt wertschätzt und Mitarbeitende ermutigt, ihre Meinungen und Perspektiven unabhängig von ihrem Hintergrund zu äußern. Dazu gehören die Einstellung einer vielfältigen Belegschaft, die Bereitstellung von Schulungs- und Entwicklungsmöglichkeiten und die Förderung integrativer Verhaltensweisen und Praktiken.
  3. Integrative Sprache: Führungskräfte müssen eine integrative Sprache verwenden, Stereotypen vermeiden und eine offene Kommunikation pflegen, damit sich alle Beschäftigten wertgeschätzt und gehört fühlen. Eine integrative Sprache fördert ein integratives Arbeitsumfeld, indem sie den Mitarbeitenden ein Gefühl der Zugehörigkeit vermittelt. Die Vermeidung von ausgrenzender Sprache und abwertenden Ausdrücken zugunsten einer inklusiven Sprache ist von entscheidender Bedeutung und erfordert eine konzertierte Anstrengung zur Selbstschulung.
  4. Unvoreingenommene Einstellungs- und Beförderungspraktiken einführen: Unvoreingenommene Einstellungs- und Beförderungspraktiken können dazu beitragen, unbewusste Vorurteile im Einstellungsprozess zu beseitigen und einen gerechteren Arbeitsplatz zu schaffen.
  5. Verantwortung: Führungskräfte müssen sich selbst für die Schaffung eines integrativen Arbeitsumfelds verantwortlich machen. Sie sollten Ziele setzen und den Fortschritt regelmäßig überwachen. Es ist wichtig, eine Kultur der Rechenschaftspflicht zu entwickeln, in der jeder für seine Handlungen und sein Verhalten verantwortlich ist.
  6. Weiterbildung: Eine der besten Möglichkeiten, eine unvoreingenommene Führungskraft zu werden, besteht darin, sich über die verschiedenen Arten von Voreingenommenheit zu informieren. Mit diesem Wissen können Sie leichter erkennen, wann ihre Entscheidungsfindung durch Befangenheit beeinflusst wird.
  7. Feedback fördern: Führungskräfte sollten ihre Teammitglieder dazu ermutigen, Feedback zu geben, um Bereiche zu identifizieren, in denen Voreingenommenheit auftreten kann. Regelmäßiges Feedback kann Führungskräften helfen, sich ihrer selbst bewusster zu werden und ihr Verhalten entsprechend anzupassen.

 

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Unvoreingenommene Führung lernen

Es ist wichtig, im Unternehmen eine Kultur des kontinuierlichen Lernens zu schaffen, in der jeder ermutigt wird, zu lernen und zu wachsen. Trainingsprogramme können Führungskräften dabei helfen, sich ihrer Voreingenommenheit bewusst zu werden und zu lernen, diese zu vermeiden.

Bei der Gestaltung eines wirksamen Trainingprogramms zum Thema Vielfalt und Voreingenommenheit sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen:

  • Eine Kultur der Integration, ohne Voreingenommenheit zu schaffen, sollte Teil eines umfassenderen Prozesses sein und nicht nur ein einmaliges Ereignis.
  • Das Training sollte auf die spezifischen Bedürfnisse der Führungskräfte und Ziele der Organisation zugeschnitten, interaktiv und ansprechend sein.
  • Es sollte den Führungskräften die Möglichkeit geben, Fertigkeiten im Umgang mit Befangenheit zu üben, wie etwa aktives Zuhören und Feedback, und Instrumente zur Erkennung und Verringerung von Befangenheit bereitstellen.
  • Es sollte von ausgebildeten Moderator:innen durchgeführt werden, die in der Lage sind, ein sicheres und unterstützendes Umfeld für Diskussionen und Lernen zu schaffen.

Externe Hilfe in Anspruch zu nehmen, und in Business Coaching und zertifizierte Coaches zu investieren, kann hilfreich sein, um Voreingenommenheit in Ihrem Unternehmen erfolgreich zu bekämpfen.

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Es ist an der Zeit, unvoreingenommene Führung zu fördern

Unvoreingenommenes Management ist entscheidend für die Schaffung eines integrativen Arbeitsumfelds, in dem sich jeder wertgeschätzt und gehört fühlt. Unternehmen müssen Strategien zum Abbau von Vorurteilen bei Einstellungen, Beförderungen und anderen Entscheidungsprozessen umsetzen.

Der Umgang mit Voreingenommenheit erfordert die Bereitschaft, auch unbequeme Gespräche zu führen, und die Verpflichtung zu kontinuierlichem Lernen und Wachstum. Wirksame Initiativen für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration und das Brechen von Voreingenommenheit erfordern langfristige und nachhaltige Bemühungen, sie können nicht durch einmalige Schulungen erreicht werden! Die Worte von Verna Myers: „Vielfalt ist eine Einladung zur Party. Inklusion ist die Aufforderung zum Tanz„.

Es liegt in der Verantwortung von unvoreingenommenen Führungskräften, eine integrative Kultur zu schaffen, die jeden Mitarbeitenden unterstützt, seinen Beitrag wertschätzt und gleiche Chancen für Wachstum und Aufstieg bietet.

Es liegt in der Verantwortung von unvoreingenommenen Führungskräften, dafür zu sorgen, dass jeder Mitarbeitende zur Party eingeladen und zum Tanzen aufgefordert wird.

Zu erkennen, dass man voreingenommen ist, ist entscheidend für das persönliche Wachstum. Organisatorische Veränderungen sind wichtig, aber sie geschehen nicht über Nacht. Glücklicherweise können Sie mit all diesen Empfehlungen heute beginnen.

Joan C. Williams, Expertin für Vielfalt am Arbeitsplatz