So optimieren Sie Ihr Zeitmanagement für effektives Lernen
Eigentlich sollte ich ja lernen, aber… Wie oft in unserem Leben haben wir diesen Satz wohl schon gesagt? Wir kennen dieses Gefühl seit unserer Schulzeit und tragen es noch immer mit uns herum. Heute arbeiten wir meistens Vollzeit und fragen uns, wieso wir eigentlich schon damals Probleme mit dem Zeitmanagement hatten. Zu Zeiten, als wir noch nicht die doppelte Last (oder sogar dreifache, wenn wir Eltern sind oder uns neben Beruf und Privatleben noch ein älteres Familienmitglied pflegen müssen) eines vollbeschäftigten Lebens auf unseren Schultern gespürt haben.
Wir brauchen optimales Zeitmanagement für effektives Lernen denn jetzt, wo Weiterbildung, wie zum Beispiel Sprachtraining auf Unternehmensebene, immer wichtiger wird, befinden wir uns in einer ähnlichen Situation wie zu Schulzeiten. Wir schieben das Lernen, also wichtige Momente des Wachstums, vor uns her, weil es immer gerade etwas Dringlicheres gibt oder weil wir am Ende des Tages schlicht zu müde sind, um noch irgendetwas zu tun. Aber muss das sein?
Zeitmanagement Theorie vs. Praxis
Theoretisch sollten wir in den 24 Stunden eines Tages 8 Stunden schlafen, 8 Stunden arbeiten und 8 Stunden Freizeit haben. Aber ist das realistisch? Bedenkt man, dass allein schon durch Mittagspause sowie Arbeits- und Heimweg mehrere Stunden and Schlaf oder Privatvergnügen dahin schmelzen und der Arbeitszeit zum Opfer fallen, zeichnet sich schnell ein anderes Bild.
Der Haushalt fällt paradoxerweise unter Freizeit, ebenso wie Steuern oder Rechnungen zahlen und 8 Stunden Schlaf bekommen wir, wenn wir mal ehrlich sind, höchstens im Urlaub oder am Wochenende mal, wenn unsere innere Uhr übermüdet genug ist, um nicht den Wochentagswecker zu imitieren.
Diese theoretische Aufteilung ist also alles andere als realistisch. Dennoch ist es möglich, unsere Zeit so einzuteilen, dass wir an einem Tag weit mehr schaffen, als wir für möglich halten. Dafür wurden zahlreiche Methoden entwickelt und auch wenn Sie manchmal das Gefühl haben, dass Sie es besonders schwer haben, liegt das wahrscheinlich nur daran, dass Sie die für Sie richtige Methode noch nicht gefunden haben. Uns bewusst zu machen, wie wir unsere Zeit eigentlich einteilen und nutzen, ist ein grundlegender Schritt, um zu verstehen, wie wir Momente finden können, uns weiterzubilden.
Zeitmanagement für effektives Lernen: Mythos und Methode
Zeitmanagement für effektives Lernen kann durch verschiedene Instrumente und Methoden unterstützt werden, die dabei helfen, Prioritäten einzuschätzen, zu setzen und Dringlichkeiten zu verwalten. Eine davon ist die Eisenhower-Matrix, die Lernen, also Aus- und Weiterbildung zu den Aktivitäten zählt, die zum sogenannten Planungsquadranten gehören. Das sind jene Aktivitäten, deren Bedeutung wir zwar generell anerkennen, sie dennoch als nicht dringlich einstufen. Sie sind planbar und führen zu verhältnismäßig wenig Konsequenzen, wenn sie wieder und wieder aufgeschoben werden. In einem hektischen modernen Leben rückt das Lernen dadurch häufig in den Hintergrund und deshalb fällt es wahrscheinlich vielen so schwer, konstant zu bleiben und nicht zu prokrastinieren.
Der weitverbreitete Mythos, dass es nur 21 Tage dauert, bis eine Aktivität zu einer Gewohnheit, also Teil unserer Routine wird, ist mittlerweile widerlegt.
Vielmehr zeigt sich wieder einmal, dass jeder Mensch anders ist und so kommt eine Studie unter Leitung von Phillippa Lally vom University College London, die im European Journal of Social Psychology veröffentlicht wurde zu dem Schluss, dass es 18 bis 254 Tage dauern kann bis eine neue Gewohnheit entsteht.
Es bringt also recht wenig, drei Wochen lang Lernen zur Priorität zu machen, wenn anschließend die Prokrastination doch wieder das Ruder übernimmt. Bedenkt man, die langfristigen Vorteile, sollte Zeit zum Lernen in unserem Zeitmanagement generell eine wichtigere Position einnehmen und priorisiert werden. Ähnlich wie bei körperlicher Betätigung, für die wir meistens auch aktiv Zeit machen, nur dass der Muskel, der davon profitiert, das Gehirn ist.
„Der Alleslernen performt besser als der Alleswisser,“ sagt Satya Nadella, CEO von Microsoft, zum Thema Growth Mindset und unterstreicht damit, wie wichtig die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen ist.
Zeitmanagement nach Chronotyp für effektives Lernen
Aber nicht nur das „Wie“ ist wichtig, auch das „Wann“ ist entscheidend, um die Effizienz einzelner Lerneinheiten zu optimieren. Die professionelle Organisatorin Chiara Battaglioni hat den Chronotyp eingeführt, um die glückliche Verbindung zwischen maximaler Produktivität und Konzentration und der Tageszeit aufzuzeigen. Das Konzept stammt aus dem Buch „When“ von Daniel Pink und zielt darauf ab, zu verstehen, wie man die verfügbare Zeit am besten optimieren kann. Forschungen an der Cornell University haben gezeigt, dass es ein tageszeitliches Muster gibt, das unser Fühlen und Handeln beeinflusst: Die meisten Menschen erleben eine Reihe von positiven Gefühlen, die sich vor allem am Morgen manifestieren, am frühen Nachmittag abnehmen und am Abend wieder aufleben.
Jeder Mensch hat jedoch eine Reihe von persönlichen Merkmalen, die seine Produktivität, Konzentration und Motivation beeinflussen. Nach dem Munich Chronotype Questionnaire (MCTQ) von Till Roenneberg lassen sich drei Chronotypen unterscheiden:
Die Lerchen, d.h. die Frühaufsteher, die morgens ihre größte positive Wirkung entfalten, die Eulen, also das genaue Gegenteil, die abends leistungsfähiger sind und sich wohler fühlen und schließlich die so genannten dritten Vögel, für die das von der Cornell University ermittelte allgemeine Muster gilt.
Um die richtige Zeit zum Lernen zu finden und sie dann auch effektiv zu nutzen, müssen wir diese drei Elemente miteinander in Einklang bringen: die Zeit, unseren Chronotyp und die Aufgabe vor der wir stehen, also unser Lernziel.
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Optimales Zeitmanagement beim Lernen: Eine Frage der Organisation
Jetzt, wo wir keine Ausreden mehr haben und Zeit zum Lernen Teil unseres Tagesablaufs ist, könnte es sinnvoll sein, die Art und Weise, wie wir lernen, zu verbessern. Ein erster Punkt ist, unser Lernen zu bereichern, indem wir uns von dem inspirieren lassen, was wir lesen oder entdecken, auch in anderen Momenten des Lebens als bei der Arbeit oder in der Ausbildung; es kann nützlich sein, in einem Notizbuch – auf Papier oder in digitaler Form – Artikel, Titel oder Podcasts zu Themen zu notieren oder für später zu speichern, über die wir mehr erfahren möchten. Es lohnt sich, Lernen nicht nur als aktive zeitintensive Tätigkeit wahrzunehmen. Wenn wir uns mit Dingen beschäftigen, die uns interessieren, lernen wir und bilden uns ständig weiter und das ist immer nützlich.
Eine weitere Möglichkeit, unsere Lernzeit effektiver zu gestalten, ist die Art und Weise, wie wir Notizen machen und Informationen speichern. Ein sehr nützliches Hilfsmittel für diejenigen, die wenig Zeit haben, ist die Mindmap, ein grafisches und visuelles Medium, das es ermöglicht, ausgehend von einem zentralen Konzept logische Verknüpfungen und Informationen, die das zu einem bestimmten Thema oder Konzept erworbene Wissen darstellen, in einer einzigen Zeichnung darzustellen.
Machen Sie Lernen Teil Ihrer Routine
Es gibt diverse digitale Tools, mit denen man Mindmaps erstellen kann, aber auch das gute alte Blatt Papier ist ausreichend. Die Vorteile des Einsatzes digitaler Werkzeuge sind natürlich vielfältig: Sie können Ihre Notizen immer bei sich haben, Links, Bilder und verschiedene Arten von Einblicken einfügen, die Ihre Lernerfahrung weiter bereichern können.
Da wir so viel unserer wertvollen Zeit mit unserer Arbeit beschäftigt sind, bietet es sich an, auch hier zu lernen. Nutzen Sie Ihre Arbeitszeit zum Lernen. Damit ist natürlich nicht gemeint, dass Sie während der Arbeit etwas ganz anderes lernen sollen. Nein, vielmehr geht es darum, jede Gelegenheit optimal zu nutzen und beispielsweise von Ihren Kollegen zu lernen. Erkennen Sie die Chance etwas neues zu lernen und ergreifen Sie sie aktiv, um daraus eine Gewohnheit zu machen – ob in 18 oder 254 Tagen.